WordPress: Was bedeutet GPL?

Als Nutzer von WordPress und Leser meines Blogs hast du sicherlich schon das ein oder andere Mal aufgeschnappt, dass es sich bei diesem CMS um eine Open-Source-Software handelt. Was genau da wirklich dahintersteckt und was es mit dem sogenannten GPL bzw. der General Public License auf sich hat, wird eher seltener beleuchtet.

Aber wann begegnet man diesem Kürzel eigentlich? GPL begegnet dir in erster Linie dann, wenn du dich auf einer Website mit WordPress Themes & Plugins umsiehst, die entweder sehr günstig oder sogar kostenfrei angeboten werden.

Was ist GPL/GPU überhaupt?

Die General Public License ist eine Softwarelizenz, die es den Nutzern erlaubt, diese frei nach Bedarf und Wunsch zu verwenden, zu teilen und zu bearbeiten. Es kommt eigentlich dem sogenannten White Labeling sehr nahe und ist auch zumindest artverwandt mit Open Source (was es mit diesen Begriffen aber genau auf sich hat, erfährst du etwas weiter unten). Aus diesem Grund wird WordPress auch immer als Open Source Software benannt, da es einer GPL-Lizenz unterliegt.

Im Grunde wäre WordPress heute nicht da, wo es ist, wenn man damals nicht auf diese Lizenzierung zurückgegriffen hätte. Denn dadurch können alle Personen weltweit, die des Programmierens mächtig sind, selbst gute WordPress-Themes und -Plugins entwickeln, die dann anschließend wieder alle Personen weltweit für sich nutzen können. Und das, ohne einen einzigen Cent dafür zu bezahlen.

Nicht alle Themes & Plugins sind unter GPL lizenziert

Es liegt natürlich im eigenen Ermessen eines jeden, seine Dienstleistung zu verkaufen oder sie kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Dadurch, dass sich manche mit dem Erstellen von Themes sowie nützlicher Plugins für WordPress selbständig gemacht haben, gibt es auch erst die Bezahlvarianten.

Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Ersteller nicht dazu verpflichtet sind, ihre Werke unter der GPL-Lizenz zu veröffentlichen. Wer sich dazu entschließt, damit Geld zu verdienen, würde sich selbst schließlich etwas vorweg nehmen, wenn man dieses Plugin einfach nach Belieben verändern und dann weiterverbreiten dürfte.

Wie kann ein unter GPL lizenziertes Werk etwas kosten?

Man mag nun natürlich meinen, dass das dann nicht kohärent sein kann. Doch es gibt tatsächlich Entwickler, die ihre Dienstleistung verkaufen und diese gleichzeitig mit GPL lizenzieren. Das bedeutet im Endeffekt nichts anderes, als dass diese Software nach dem Kauf abgeändert und gratis verbreitet werden darf. Es ist eine unbegrenzte Lifetime-Lizenz.

Warum das jemand macht, kann verschiedene Gründe haben. Wirklich herausfinden wird man es wohl erst, wenn man denjenigen selbst fragen würde. Oft handelt es sich hierbei aber auch um Personen, die zwar gut und gerne programmieren, das aber nicht hauptberuflich tun. Oder sie wollen damit einfach nur ihren Teil zur WordPress Community beitragen.

Ein fairer Mitbewerb musst trotzdem sein

Viele Premium-Anbieter greifen aus diesem Grund auf jährliche Abos oder eine Lizenz zurück, die dem Käufer sämtliche Updates zusichert; lebenslang versteht sich. Auch der 24/7 Support, der in der Regel nur bei aufrechter Lizenz besteht, ist hier eine Sache, für die seitens der Kunden gerne bezahlt wird. Das ist ihr Schritt in die Gegenrichtung, denn durch die zuvor beschriebene Kombination müssen sie sich natürlich auf dem freien Markt durch irgendeine besondere Leistung hervorheben, um überhaupt Gewinne einfahren zu können.

White Labeling spielt daher auch nur bei Premium-Produkten eine Rolle. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Lizenz, sondern um die Erlaubnis, das Theme für den Eigengebrauch (ganz wichtig, wirklich nur dafür und nicht zur anschließenden Weiterverbreitung!) abzuändern, wie einem eben beliebt.

Welche Gründe es abgesehen von der GPL-Thematik haben könnte, dass es besser wäre, auf ein Premium Theme anstelle einer Free-Version zu setzen, erfährst du in meinem Ratgeber darüber.

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.