Anleitung: Forum mit WordPress erstellen

Ja, auch bei WordPress kann man ein Forum erstellen – und es funktioniert fast simpler, als die meisten erwarten würden! Aber warum sollte man überhaupt ein Forum aufbauen, das auf dem weltweit beliebtesten CMS basiert? Nun, du hast einerseits natürlich die Möglichkeit, es als eigenständiges Forum zu gestalten. Als Zusatz zum bestehenden Blog macht es hingegen natürlich mehr Sinn. Denn:

  • Dadurch finden sich innerhalb der Community leichter Gleichgesinnte.
  • Du sorgst für einen regen Austausch, was je nach Thema natürlich besonders nützlich sein kann.
  • Wenn du selbst Produkte oder Dienstleistungen verkaufst, kannst du dich als Experte positionieren, direkten Kundenservice bieten und außerdem aus direktem Feedback lernen.
  • Suchmaschinen lieben Usergenerated Content! Dementsprechend wirkt sich ein Forum natürlich auch positiv auf dein Ranking aus.
  • Du steigerst damit automatisch deinen Bekanntheitsgrad und das hilft dir dabei, deine eigene Marke bzw. dein Personal Branding zu etablieren.

Wie kann man ein Forum mit WordPress aufbauen?

Es gibt ein paar Premium-Themes, die extra dafür ausgelegt sind oder zumindest die Funktion bieten. Davon abgesehen gibt es aber auch so einige Plugins, die dir selbiges ermöglichen. Ich stelle dir nun nachfolgend ein paar vor, zunächst aber einmal die Grundschritte, wie du dabei vorgehst:

  1. Zuerst installierst du das Plugin, wie jedes andere.
  2. Du erhältst im Anschluss ein neues Menü dazu, das dir die verschiedenen Funktionen aufzeigt, die zur Einrichtung des Forums notwendig sind. Zusätzlich gibt es bei den meisten Plugins dadurch auch eine neue Benutzerrolle.
  3. Ganz ähnlich wie deine Beiträge und Unterseiten richtest du nun die Themen ein.
  4. Die Moderation erfolgt ganz ähnlich, wie bei den Kommentaren.

Was musst du sonst noch alles beachten?

Ein Forum unterliegt automatisch der Impressumspflicht. Du musst daher prüfen, ob du auch alle Inhalte vorsiehst, die dazu nötig sind. Dafür kannst du aber auch auf einen Impressums-Generator zurückgreifen.

Gemäß § 10 des TMG (Telemediengesetzes) bist du dafür verantwortlich, dass keine rechtswidrigen Inhalte im Forum verbreitet werden. Das betrifft nicht nur urheberrechtlich geschütztes Material (Bilder, Videos, Audioaufnahmen und Text), sondern auch rechtswidrige Inhalte. Dementsprechend musst du für eine Moderation sorgen und dich darum kümmern, dass sich auch die Forennutzer an geltende Gesetze im Rahmen deiner Seite halten. Im Zweifelsfall schaltest du Beiträge immer dann erst frei, wenn Rechtsverstöße ausgeschlossen werden können. Bei registrierten Benutzern zum Beispiel.

Am einfachsten ist es, dass du Nutzungsbedingungen festlegst, denen die User bei ihrer Registrierung zustimmen müssen. Das funktioniert dann wie ein individuelles Regelwerk.

Da wir natürlich auch die DSGVO beachten müssen, musst du in deiner Datenschutzerklärung entsprechende Hinweise zum Forum und der damit verbundenen Datenverarbeitung unterbringen. Auch eine Löschung muss jederzeit möglich sein. Hierbei steht dem Nutzer übrigens auch das Recht zu, dass sämtliche seiner generierten Inhalte mit seinem Account gelöscht werden. Eine Funktion, die aber ein Plugin zur Forenbildung zumeist schon mitbringt.

Vorsicht mit Links

Foren genießen nach wie vor eine große Beliebtheit. Das kommt daher, dass sie auch eine tolle Option sind, um wertvolle Backlinks zu generieren. Du solltest dir daher unbedingt darüber bewusst sein, dass implementierte Links in als Ratschläge getarnten Beiträgen zumeist Werbung beinhalten. Denk daher darüber nach, dass du grundsätzlich auf eine nofollow-Verlinkung zurückgriffst. So kannst du Spam deutlich eindämmen. Natürlich steht es dir auch frei, eine Klausel hierzu in deinen Nutzungsbedingungen unterzubringen und aufdringliche Werbelinks manuell aus den Postings zu löschen.

Die besten Plugins für den Forenbetrieb

bbPress

Wann immer man im Web nach auf WordPress basierenden Foren googlet, kommt man mit bbPress unmittelbar in Berührung. Es lässt sich leicht installieren und bringt eine einfache Struktur mit, die es dem Anwender ermöglicht, alle seine Wünsche zu verwirklichen; im Backend, wie auch optisch.

BuddyPress

BuddyPress gilt ebenso als eines der beliebtesten Forenplugin für WordPress. Kein Wunder, denn es gehört eigentlich mit bbPress zusammen. Es bringt unterschiedliche Templates mit, die dir die optische Gestaltung natürlich denkbar einfach machen.

Ziel dieses Addons ist es, dich dabei zu unterstützen, eine richtige Community aufzubauen und damit dann auch das Netzwerken zu erleichtern. Dementsprechend kann man auch den eigenen Facebookaccount damit verknüpfen und braucht sich dann gar kein Benutzerkonto bei dir anlegen. Achte auch hier darauf, dass alles konform mit der DSGVO läuft, denn da gibt es bei derlei Kopplungen oft Stolperfallen!

Themes, die mit BuddyPress super harmonieren, sind übrigens auch für bbPress problemlos geeignet!

DW Question & Answer

Dieses Plugin ermöglich nicht den klassischen Forenbetrieb, sondern mehr so eine Frage-Antwort-Plattform. Es ist insofern praktisch, weil es umständliche FAQ-Bereiche erübrigt und mehr als elf Sprachen supportet.

Durch ein Benachrichtigungssystem, das via Mail läuft, bleiben die Fragesteller immer auf dem Laufenden. Zusätzlich dazu können sie die besten Antworten bewerten, ganz ähnlich wie es auf gutefrage.net abläuft.

Darüber hinaus ist es sogar möglich, private Chats zu aktivieren, um dann die Gespräche über gestellte Fragen noch weiter zu vertiefen.

Discussion Board

Ganz ähnlich wie DW Question & Answer funktioniert auch Discussion Board, wobei man hier mehr Diskussionen als Fragestellungen anstrebt.

Das Besondere an dem Plugin ist die Möglichkeit zur automatischen Anpassung. Wer also nicht allzu viel Zeit damit zubringen möchte, die Optik davon groß zu verändern, kann das per Mausklick erledigen. Dann fügt sich Discussion Board nahtlos in das Theme ein.

AnsPress

Mit AnsPress haben wir hingegen wieder ein reines Frage-Antwort-Portal, das optisch schnell anpassbar und gut sortierbar ist. Außerdem bringt es die Möglichkeit zur Bewertung mit, was mittlerweile ja schon unverzichtbar für derartige Plattformen geworden ist.

Genauso simpel, wie es klingt, ist es auch. Das Plugin hat nicht viel überflüssigen Code und lässt sich schnell integrieren. Durch regelmäßige Updates ist dann auch die Instandhaltung kein Problem.

wpForo Forum

Diese Erweiterung ist überraschend umfangreich, kommt aber zeitgleich mit einem sehr lockeren Code daher und trübt so die Performance der Seite keineswegs. Besonders positiv zu hervorheben ist hierbei, dass es mehr als 20.000 aktive Installationen und regelmäßige Updates gibt. Das zeugt bereits von der Relevanz dieses Plugins.

Die Implementierung erfolgt größtenteils per Drag & Drop, was dem typischen WordPress Anwender natürlich in die Hände spielt. Schließlich funktioniert vieles in diesem CMS bereits in diesem Schema. Zusätzlich dazu lässt sich BuddyPress perfekt darin inkludieren, was es dann zu einem großen Rundumpaket mutieren lässt.

Simple:Press

Das Plugin Simple:Press ist kein reines Foren-Plugin, sondern mehr ein großes Bundle. Es gibt ein Forum und viele andere Möglichkeiten, einen Mitgliederbereich zu bieten und damit eine große Plattform zu gestalten. Etwas mehr als 70 der dafür zur Verfügung stehenden Plugins sind allerdings kostenpflichtig. Das reine Foren-Addon ist dafür aber kostenlos und kann direkt auf der Website der Entwickler heruntergeladen werden.

Sabai Discuss for WordPress

Last, but not least, haben wir noch SabaiDiscuss für ein Forum im Repertoire. Auch hier wird mehr Wert auf Diskussionen gelegt und auch, wenn es optisch wie ein Frageportal wirkt, ist das Ganze ein bisschen umfangreicher. Trotzdem bleibt man simpel und bietet mit diesem Plugin ein kleines Zusatzprogramm, das nicht allzu viele neue Inhalte mitbringt. Das ist gut für die Ladezeit, aber auch für dein Backend, da es damit schön übersichtlich bleibt.

Mitgliederbereich, Frageportal oder Forum – was wäre besser?

Es kommt immer ganz auf deine Besucher und auch deine Nische an, welche dieser drei Varianten am besten geeignet wären. Mitgliederbereiche machen natürlich für Onlineshops und Betreiber von digitalen Kursen einen besonderen Sinn. Allerdings kannst du auch einfach eine große, kostenfreie Plattform aufbauen, die dem Besucher viel Mehrwert bringt und dann einfach von den Werbeeinnahmen das gesamte Projekt finanzieren.

Foren und Frage-Antwort-Portale werden heutzutage in fast schon jedem dritten Fall in erster Linie mit dem Ziel zum Offpage-SEO genutzt. Daher musst du hier auf jeden Fall mit viel administrativem Aufwand rechnen, insbesondere dann, wenn du dich mit einer beliebten Nische auseinandersetzt.

Auf der anderen Seite darf man natürlich auch nicht außer Acht lassen, was für einen positiven Effekt eine solche Plattform aus marketingtechnischer Sicht für dich haben kann. Sagen wir zum Beispiel, du betreibst eine Affiliate-Seite, die Nagarien und Käfige für Nager verkaufen soll. In einem dazugehörigen Forum treffen sich zunächst Profis und Tierliebhaber und tauschen sich hier rege aus. Mit der Zeit werden aber auch immer mehr Neulinge in dem Bereich auf deiner Seite langen – eben, weil so viel Mehrwert vorhanden ist – und dadurch dann auf deine Seite gelangen. Sie kaufen die erste Ausrüstung bei dir und du profitierst von der Provision.

Dieses Beispiel lässt sich natürlich auf jede nur erdenkliche Branche ummünzen. Wenn du ein Coach bist, der ebooks oder andere digitale Güter verkauft, für Network Marketer usw. Du darfst also ruhig kreativ sein! Solange du alle rechtlichen Belange (TMG, DSGVO usw.) bedenkst, steht dir nichts weiter im Weg!

Einzig die Ladezeiten musst du im Auge behalten

Die Rechnung ist natürlich einfach; Zu Beginn ist das Forum noch relativ überschaubar und die Aktivität hält sich in Grenzen. Wenn deine Seite aber erstmal einen gewissen Umfang erreicht hat, wird es ganz schön schwierig, die Performance im Griff zu behalten. Mehr Zugriffe zur selben Zeit verursachen natürlich auch mehr gleichzeitigen Traffic und das kann auf das sogenannte Memory Limit gehen. Ist das erstmal in die Knie gezwungen, wird die Seite kurzfristig unerreichbar.

Je nachdem, welches Projekt du planst, solltest du daher bereits im Vorfeld darüber nachdenken, einen performanten Webspace (wenn nicht sogar einen vServer) für deine Seite zu buchen. Natürlich kannst du auch im Nachhinein noch immer alles übersiedeln, aber das wird dann sehr aufwendig. Wie du WordPress ganz ohne fiese Zwischenfälle umziehen kannst, habe ich in einem Artikel zum WordPress-Umzug für dich erklärt.

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.