WordPress zurücksetzen – Wie und warum?

Schon interessant, wenn man mal so in den Plugins stöbert und was es da so alles gibt. So zum Beispiel WP Reset, das es Blogbetreibern ermöglicht, ihre gesamte Seite auf den Urzustand zurückzusetzen. Mal davon abgesehen, dass es nicht zwangsläufig ein Plugin dafür benötigt (dazu komme ich gleich), stellt sich natürlich die Frage, warum man so etwas tun sollte.

Plugin oder manuelles Zurücksetzen?

Das manuelle Zurücksetzen einer auf WordPress basierenden Seite funktioniert im Prinzip folgendermaßen:

  • Man macht ein letztes Backup, denn sicher ist sicher. Vielleicht braucht man die Daten ja später doch nochmal…
  • Die alte Datenbank wird entweder gelöscht oder bleibt bestehen. Ist letzteres der Fall, dann wird eine neue angelegt, um WordPress anschließend komplett neu zu installieren.
  • Es werden alle Daten vom Webserver gelöscht und eine neue Installation von WordPress angestoßen. In der wp-config.php werden zuvor noch die neuen Zugangsdaten für die Datenbank hinterlegt.
  • WordPress wird komplett neu installiert.

Nun hat man den Aufwand, dass man sämtliche Themes und Plugins auch gleich nochmal neu installieren muss.

Nutzt man aber das zuvor erwähnte Plugin, so löscht dies nur gewisse Dateien.

  • Gelöscht werden: Alle Beiträge, Seiten, Kommentare, Medieneinträge, Custom Post Tapes und Benutzer. Außerdem werden sämtliche zugehörigen Datenbankeinträge auch gleich gelöscht.
  • Nicht gelöscht werden: Themes, Plugins, Medien im Upload-Ordner, Seitentitel und WordPress-Adresse, Einstellungen bezüglich Sprache und SEO sowie der Benutzer, welcher den Reset anstößt.

Dadurch ersparst du dir den kompletten Prozess um die Neuinstallation und kannst mit deiner Seite neu beginnen, ohne viel Aufwand zu haben.

Vorsicht: Das Zurücksetzen entfernt nicht nur Dateien

Mal davon abgesehen, dass alle Seiten und Beiträge und damit der gesamte Websiteinhalt gelöscht werden, ist das auch in puncto SEO nicht ganz ohne. Solltest du zum Beispiel schon mehrere hundert Artikel onlinegestellt haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie für den ein oder anderen Begriff bereits ranken. Werden diese nun entfernt, verlierst du auch deine Positionen in den Suchmaschinen.

Wann WordPress komplett zurückzusetzen?

Es gibt ein paar Szenarien, in denen das Zurücksetzen der kompletten Seite Sinn machen kann. Sehen wir uns die mal im Detail an.

Austesten von Plugins und Themes

Du startest eine komplett neue Seite und hast die Demodateien eines Themes reingeladen. Um die zu löschen nutzt du das Plugin WP Reset und kannst anschließend mit der Seite starten, wie sie dir optisch am besten gefällt.

Sauberer Neustart der Seite

Dein aktuelles Projekt bekommt den Laufpass. Du hast keine Lust mehr darauf und besitzt obendrein auch noch eine Domain, die schön neutral ist und sich auch für ein neues Projekt eignet. Auch hier ist es natürlich hilfreich, durch das Zurücksetzen der Seite schnell von vorne anfangen zu können.

Ein Tipp an dieser Stelle: Überprüfe die Rankings deiner Seite und den Traffic! Wenn hier gute Werte bestehen, lohnt es sich womöglich, die Seite zu verkaufen und mit einer komplett neuen Domain von vorne zu beginnen. Oder du behältst das Projekt einfach und startest parallel dazu ein zweites. Wer weiß, vielleicht hast du Mal Lust drauf, das erste weiterzuführen. Sofern es Möglichkeiten gibt, die Seite zu vermarkten und damit ein passives Einkommen zu generieren, wäre das natürlich empfehlenswerter, als alles zu löschen!

Zu viele unnötige Daten

Beiträge, die wieder gelöscht wurden, Revisionen, die hinzukamen und Datenbanken belegen, Kommentare, die mittlerweile nicht mehr relevant sind, da du auf den „Magazin-Style“ umgestiegen bist, in dem die Kommentarfunktion deaktiviert wurde… Es gibt eine Menge, was sich anhäuft, wenn die Seite ein gewisses Alter oder eine entsprechende Größe erreicht hat. Auch hier kann es natürlich sinnvoll sein, die Seite aufzuräumen. Leg dir aber am besten ein Backup an und sieh dir zuvor die wichtigsten Rankings an. Es kann nützlich sein, hier nicht direkt zurückzusetzen, sondern einfach mal ein, zwei Tage in deinem Terminkalender freizuschaufeln, um die Seite aufzuräumen. Nicht, dass du am Ende etwas löscht, das gar nicht weg sollte!

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.