ThemeForest – Meine Erfahrungen mit dem Theme-Marktplatz

Wenn du schon einmal abseits vom WordPress Backend nach einem schicken neuen Theme für deine Website gesucht hast, ist dir bestimmt schon einmal der envato market untergekommen. Hierbei handelt es sich um ein breites Netzwerk aus verschiedenen Digitalmärkten, die alle der Design- und Webdesignbranche entstammen. Quasi findest du hier von Grafiken über Videoproduktionsmaterial bis hin zu eben Themes für gängige Content-Management-Systeme so ziemlich alles, was du für einen professionellen Webauftritt benötigst. Der Mittelpunkt des heutigen Artikels ist Themeforest, eine Plattform speziell für Themes und Websitevorlagen.

Zu den wichtigsten Plattformen für Themeforest zählen WordPress, Joomla und auch Drupal. Eröffnet wurde das Portal im August 2014, seither hat sie einen ziemlich hohen Marktwert. Alleine das Theme Avada vom Kollektiv ThemeFusion wurde auf Themeforest mehr als 100.000 Mal verkauft, was es noch bis heute zu einem der am meisten verkauften Themes macht. Alexa listet die Domain der Plattform schon seit 2014 regelmäßig unter den Top 100 der meistbesuchten Internetseiten weltweit.

Diese Vorteile bietet Themeforest

Da wir es hier mit einem Marktplatz zu tun haben, kommen natürlich so einige Designer zusammen, die hier ihre Werke verkaufen. Das bietet dir natürlich eine bemerkenswert breite Auswahl. Nicht nur im Bezug auf die Abwechslung, sondern auch, was aktuelle Trends anbelangt. Denn natürlich gibt es auch im Webdesign Modeerscheinungen, die sich entweder lange oder manchmal auch nur kurzfristig durchsetzen können. Die breiten Instagram-Slider am Ende jedes Blogs waren zum Beispiel bis zur DSGVO auf fast jedem Lifestyle-Blog zugegen.

Die Verkaufsprovision der Theme-Autoren ist für dich als Käufer eigentlich nur indirekt relevant, dennoch sollte sie Erwähnung finden. Nur rund 30 % vom gesamten Erlös verbleiben beim Ersteller, der Rest wird von der Plattform einbehalten. Für dich bringt das natürlich einen großen Vorteil; denn mit der höheren Auswahl steigen dadurch auch die Qualitätsansprüche für die Themes. Denn wer wirklich etwas mit seinen Themes auf den von envato zur Verfügung gestellten Marktplätzen verdienen möchte, muss dafür schon einige Male verkaufen. Für dich im Umkehrschluss bedeutet das: Orientiere dich in erster Linie an den Verkaufszahlen. Umso beliebter ein Theme ist, desto qualitativer ist es womöglich auch.

Diese Nachteile gibt es bei Themeforest

Solltest du Probleme haben oder den Support brauchen, den du nach Bedarf dazu gebucht hast, läuft die Kommunikation nicht über die Plattform, sondern mit dem Entwickler direkt. Sollte es Probleme geben, die sich mit diesem nicht lösen lassen, kannst du zwar die Plattform einschalten, aber einem Käuferschutz, wie ihn etwa PayPal bietet, kommt das nicht gleich.

Die Themes sind natürlich auf einen einheitlichen Standard ausgerichtet. Geht auch gar nicht anders. Das bedeutet für dich, dass sie mit den Plugins, die du im Einsatz hast, unter Umständen gar nicht getestet wurden. Denn programmiert werden die Layouts einzig hinsichtlich dem Faktor, dass es mit einer bestimmten Version von WordPress läuft. Während die Demoversion also ganz wunderbar läuft, die du dir auf Themeforest ansehen kannst, könnte es im Livebetrieb zu Schwierigkeiten kommen, die du dann erst beheben musst. Das ist aber ein allgemeines Problem und hat nichts mit der Plattform an sich zu tun. Beim Einkauf auf Themeforest kann es nur vergleichsweise öfter vorkommen, da hier die Auswahl auch deutlich höher ist.

Entwickler der auf Themeforest bereitgestellten Produkte kommen aus allen möglichen Ländern. Für dich heißt das, dass das Design deiner Wahl wohl noch nicht ausgereift ist, was die in der EU gegebene Datenschutzgrundverordnung betrifft. Womöglich sind einzelne Plugins notwendig, um die rechtlichen Anforderungen abzudecken. Bedenke auch, dass viele Skripte Google Fonts oder FontAwesome benötigen. Du musst dich also entweder selbst so gut auskennen, diese Daten lokal von deinem Server aus einzubinden oder jemanden dafür bezahlen, das für dich zu erledigen.

Nachteil einiger WordPress-Themes

Oft liegt der Fokus der Layouts rein auf dem Äußeren und damit dem Design. Die Funktionalität ist einfach zweitrangig und das zieht grobe Nachteile mit sich. Moderne Einflüsse, schicke Effekte und damit auch langsam ladende Prozesse werden hier oftmals miteinander vereint. Viele der Premium-Themes auf Themeforest haben einen irrsinnig langen Code, der durch Cache-Plugins gar nicht wirklich optimiert werden kann. Hier muss oft nochmal ein Spezialist Hand anlegen, damit überflüssige Leerräume und Positionen gestrichen werden, die du gar nicht brauchst. Bloatware nennt man so etwas, wenn ein Skript die gesamte Seite runterzieht und die Geschwindigkeit massiv in Mitleidenschaft gezogen wird.

Und dann gibt es da noch die Bedenken wegen dem eigenen Wiedererkennungswert. Du musst nämlich bedenken, dass jeder fünfte Blogger seine Designs bei einer so großen Plattform wie Themeforest bezieht. Sieht man sich die Downloadzahlen der beliebtesten Layouts an, wird schnell klar, dass diese oft in den vier-, wenn nicht sogar fünfstelligen Bereich gehen. Du kannst dir vorstellen, dass du noch so viel ändern kannst, es wird einfach nicht einzigartig sein. Wenn du nun eine Website hast, die ein Branding benötigt, kann das problematisch werden. Dann solltest du aber ohnehin von Kauf-Themes Abstand nehmen und einen Entwickler ran lassen.

Darauf solltest du auf ThemeForest achten

Du kannst ganz bequem nach dem Preis sortieren (abwärts wie aufwärts), allerdings werden die Themes stets mit US-Dollar berechnet. Das ist im Grunde sogar ein Vorteil für dich, du musst nur etwas geduldig sein. Wenn du den Umrechnungskurs beobachtest, kannst du womöglich ein paar Euro bei deinem Kauf einsparen. Grundsätzlich kannst du im Übrigen davon ausgehen, dass du wirklich umfangreiche und gut funktionale Designs erst ab einem Preis von rund 40 Euro bekommen wirst. Alles, was preislich unter diesem Wert liegt, ist meistens so minimalistisch, dass du dir keine zusätzlichen Plugins erwarten darfst.

Fazit

Bei Envato und damit eben auch Themeforest einzukaufen ist eine rundum sichere Sache. Der Anbieter ist vollends seriös und negative Erfahrungen, die man im Web lesen kann, gründen meist auf Tatsachen, die einem im Vorfeld hätten klar sein müssen (z.B. das Theme verursacht Probleme im Zusammenhang mit einem Plugin aus der Feder Dritter). Die bereitgestellten Produkte sind sehr solide. Dennoch musst du damit rechnen, dass du hin und wieder etwas nacharbeiten musst.

Egal, für welche Plattform du dich auch entscheidest, um dein Theme zu kaufen; es gilt immer: Setze dich vor dem Kauf mit den verschiedenen Lizenzrechten auseinander und stelle lieber einmal zu oft sicher, ob das Design auch wirklich für dich geeignet ist, als am Ende dann völlig umsonst eine Menge Geld ausgegeben zu haben.

 

Seit über neun Jahren bin ich in der wunderbaren Welt von WordPress unterwegs. Heute erstelle ich nicht nur erfolgreich eigene WordPress-Websites, sondern sorge auch in einer bekannten Online-Marketing-Agentur für glückliche Kunden – auch hier oft dank WordPress.